Mit Energie dabei: Mitarbeiter als Künstler

Kassel ist im Kunstfieber. Die dOCUMENTA (13) ist im vollen Gange und verwandelt Kassel für 100 Tage in eine Kunstmetropole. Diese Energie hat sich auch auf unsere Mitarbeiter übertragen. Über 30 SMAler haben unter Anleitung Kasseler Künstler in vier Workshops eigene Kunstwerke geschaffen. Das Motto: Energie ≠ Kunst. Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Wir haben den „Künstlern“ bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut.
On/Off
Andreas Stefanovic hat mit fünf anderen Kollegen den Workshop „On/Off“ der beiden Künstlerinnen Katharina Wenderoth und Katinka Lotz besucht. Es ging um das Thema „Licht“. Durch fluoreszierende Materialien sollten Installationen entstehen, die sich durch Licht verändern. Dabei war der Lichtschalter zwischen all der Bastelei mit Drähten, Styropor, Kleber ein essentielles Hilfsmittel: Erst bei Dunkelheit konnte man sein „wahres“ Kunstwerk bestaunen. Und so klebten, schnitten, bogen, banden, malten die SMAler fleißig und ließen ihrer Kreativität freien Lauf.
Die blinde Königin
Andy erschuf „Die blinde Königin“. Zu seinem „Meisterwerk“ schreibt er mir: „Ich fing ohne wirklichen Plan einfach an zu werkeln. Schnell kam mir die Idee eines leuchtenden Männchens, sehr kreativ unken jetzt bestimmt einige. Das gleiche dachte ich mir auch, aber da das Zeitfenster von vier Stunden sehr knapp war, fing ich einfach an. Schnell wurde aus dem Männchen eine Frau. Als Hauptfarbe entschied ich mich für Neongelb. Schnell zauberte ich mir, mit meinen begrenzten handwerklichen Fähigkeiten, eine feine Dame. Sie war so fein, das ich mich entschied, sie mit einer aus Draht gebundenen orangeverzierten Krone, letztlich zu krönen. Was am Ende möglicherweise schick anzusehen war, ließ meinen (kaum) ausgeprägten Sinn für moderne Kunst noch kalt. Deshalb gab ich ihr eine schwarze Augenbinde. Und wenn DAS mal keine Kunst ist, dann weiß ich aber auch nicht.“ Ich auch nicht. Gut gemacht, Andi 😉
Recycling-Mobilé
Im Workshop „Recycling-Mobilé“ unter Leitung von Iris Hollstein wurden „Dingen, die die Welt nicht braucht“ eine zweite Chance gegeben. Ein Prozess der Umformung, für den durchaus Energie benötigt wird. Julia Endt hat der Workshop in jedem Fall großen Spaß gemacht: „Es ist erstaunlich, was man alles mit scheinbar unbrauchbaren Dingen kreieren kann.“ Die Mobilés entstanden aus Fundstücken aus Metall, Kunststoff, Holz und Glas. „Quasi Müll, der Teil eines ausbalancierten Systems geworden ist, das in der Luft schwebt.“
Farblos mit Farbe
Alles ist erlaubt, auch das Übermalen. Die Werke aus dem Workshop mit Nora von der Decken „Farblos mit Farbe“ sind entstanden, ohne das Ergebnis sehen zu können. „Als einen extrem spannenden Prozess“, beschreibt Annette Barth das Arbeiten mit farbloser Ölkreide und Farbpuder. „Das Ergebnis ist toll. Ich werde mich schwer von unseren Bild trennen können.“ Die entstandenen Werke werden nämlich beim Mitarbeiterfest von SMA ausgestellt und für einen guten Zweck versteigert. Aber Annette hat ja die Möglichkeit, selbst mitzubieten.
Prähistorische Moneten
Der letzte Workshop beschäftigte sich mit dem Erstellen individueller Münzen. Eigene Bilder und Symbole dienten als Vorlage für die tischtennisballgroßen Kupferscheiben. „Es war erstaunlich, wie viel Vorarbeit und Zeit man braucht, um überhaupt erst den Entwurf hinzubekommen“, erzählt Bärbel Berger. „Die Energie verdeutlicht sich dabei im Entstehungsprozess“ ergänzt Milen Krastev, leitender Künstler des Workshops.
Ein Experiment, das sich gelohnt hat
Die Resonanz auf die Kunstaktion war durchweg positiv. „Toll, das SMA sowas ermöglicht,“ sagt Johanna Opolka aus dem Service. „Schön, mal was komplett anderes zu tun, als man sonst tut.“ Jetzt sind alle gespannt, was ihre Kollegen sagen, wenn die Werke zum Mitarbeiterfest Mitte August ausgestellt werden.
Tolle Aktion! Gerade die kreative Seite kommt viel zu selten zum Zuge. Eine Münze würde ich jetzt auch gern mal entwerfen. Danke für die Inspiration!