Energieeffizient kochen zum Nachmachen

Zum Energiemanagement gehört auch immer der effiziente Umgang mit Energie – und das in allen Lebensbereichen, auch beim Kochen in der Küche. Grund genug, einmal hinter die Kulissen einer SMA Kantine zu schauen und zu gucken, was es denn heißt, energieeffizient zu kochen. Vielleicht kann ich mir ja etwas abschauen und zu Hause anwenden.
10:00 Uhr: Betriebsleiter Torsten Geisler begrüßt mich in der Kantine 60, gibt mir den Besucherkittel, zeigt mir, wo ich die Schuhe desinfizieren muss und los geht’s. Anlass ist die aktuelle Aktionswoche in der Kantine „Earth week“ in Kooperation mit der Energiebewusstseinsinitiative missionE. Dabei geht‘s um klimafreundliche Ernährung. Die schont nicht nur unsere Erde, sondern ist auch gut für die Gesundheit. Und heute gibt es orientalisch gewürztes Schweinefilet im eigenem Fond mit Vollkornreis und Brokkoli – natürlich energieeffizient gekocht!
10:15 Uhr: Zutatencheck in den Vorratsräumen. Der Kantinenbetreiber Aramark achtet darauf, dass regionale Produkte verwendet werden. So kommen zum Beispiel das Gemüse überwiegend aus Hessen und das Fleisch aus Deutschland. Denn sowohl die Herkunft der Produkte also auch die Mengen wirken sich auf die Klimabilanz aus. Dank eines Warenwirtschaftsprogramms kalkuliert Aramark genau die benötigten Mengen.
10:30 Uhr: Gerätecheck in der Küche. Dampfgaren und Garen auf Niedrigtemperatur ist mit den vorhandenen Öfen kein Problem und absolut energieeffizient. Zudem wirkt sich die schonende Zubereitung positiv auf die Qualität der Speisen aus. Vitamine und Mineralstoffe werden nicht rausgeschwemmt. Zum Beispiel wird der gefrorene Brokkoli nur 40 Sekunden im Dampfdruckgarer zubereitet. Zu Hause reichen zwei bis drei Minuten im kochenden Wasser bei geschlossenem Deckel. Die 2,5 Kilo Reis werden in 2,5 Liter Wasser, mit etwas Salz und einem Lorbeerblatt 25 Minuten im Kombi-Dampfgerät zubereitet
11:15 Uhr: Kurz vor der Essensausgabe wird das Schweinefilet auf dem Grill kurz angebraten. Das gibt außen Farbe. Die roten Zwiebelscheiben werden im Induktions-Wok kurz angeschwitzt und anschließend auf das angebratene Fleisch gelegt. Zuvor wurde dieses im Ofen auf niedriger Temperatur gegart. Das ist eine schonende Zubereitung und spart Energie. Den Ofen hat Chefkoch Markus Kellermann auf 80 Grad eingestellt, den Temperaturfühler in ein Schweinefilet gesteckt, um sicher zu gehen, dass die Temperatur innen nur bei 60 Grad liegt. Wenn die Zieltemperatur erreicht ist, piept der Ofen und stellt sich aus.
11:30 Uhr: Die Kantine öffnet, die ersten Besucher strömen herein. Der Betriebsleiter hat kalkuliert, dass 70 Kollegen das Schweinefilet wählen. Natürlich teste ich das Ergebnis. Chefkoch Markus Kellermann hat Recht: Das Fleisch ist innen rosa, saftig und würzig, der mit Druck gedünstete Brokkoli knackig und auch der Vollkornreis schmeckt.
Mein Fazit für zu Hause: Durchschnittlich 1/3 des im Haushalt verbrauchten Stroms wird dem Küchenbereich zugeordnet. Energieeffizient kochen kann ich auch daheim, wenngleich es in den Großküchen durch die Technik leichter erscheint. Ich sollte regionale und saisonale Produkte einkaufen, auf die richtige Menge achten, denn jeder von uns wirft über 80kg Lebensmittel im Jahr weg, und zu Hause sofern möglich eher Garen oder Dünsten mit geschlossenem Deckel – bestenfalls mit einem Schnellkochtopf und mit wenig Wasser, um so den Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Und dann zeitnah die Speisen anrichten und es sich schmecken lassen. Guten Appetit!
Einsparpotenziale für Zuhause
- Passenden Topf zur Kochfläche und Deckel drauf (- 75% Energie)
- Benutzung eines Schnellkochtopfes (- 50% Energie)
- Wasser mit Wasserkocher erhitzen (- 30% Energie – außer ihr habt einen Induktionsherd)
- Niedertemperaturgaren (- 25% Energie)
Weitere Infos
Hier gibt es das Rezept zum Nachkochen inkl. Energiespartipps.
Wer mehr über klimafreundliches und energieeffizientes Kochen wissen will, liest einfach im Klima-Kochbuch nach.
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