Barcamp: Ideen-Ping-Pong für die Energiewende

12:00 Uhr, Konferenz. Die Mittagspause wird eingeläutet. Endlich, denke ich, nicht weil ich Hunger habe, sondern weil ich mich mal mit den anderen Teilnehmern unterhalten möchte, was sie eigentlich so antreibt. Stehe am Tisch mit drei weiteren Konferenzteilnehmern, wir sind uns einig: bisher fast nur Produktpräsentationen, einen wirklichen Mehrwert hat die Konferenz bis jetzt noch nicht gebracht. Es entbrennt eine hitzige Diskussion an unserem Tisch, die anderen werden hellhörig: „Man bräuchte etwas, wo man selbst die Themen bestimmen kann“. „Etwas, wo man selbst stärker einbezogen wird.“ – „Ja, genau, so Web 2.0, nur im richtigen Leben.“ – „Außerdem etwas, wo man ständig informiert ist, was in den anderen Panels läuft, so dass man auch nichts verpasst.“
Ich schaue in die Runde und flüstere verheißungsvoll: „Barcamp.“
Nachfrage bestimmt das Angebot
Dann beginne ich zu schwärmen: Denn bei einem Barcamp ist genau das alles möglich. Hier werden Teilnehmer aktiv einbezogen. Eine vorgefertigte Agenda gibt es nicht – die Tagesordnung entsteht am Veranstaltungstag direkt durch die Teilnehmer selbst. Dabei werden Themen aus dem Publikum vorgeschlagen, die dann in sogenannten Sessions (à 45 min) abgehalten werden. Es kommen nur Themen auf die Agenda, die vom Publikum gewünscht werden. So entsteht ein Luxusproblem: Die Agenda ist voll von spannenden Themen, Diskussionsrunden und Projektvorstellungen.
Selbstbeweihräucherung unerwünscht
Dabei sind reine Werbeveranstaltungen verpönt. Um alle anderen Teilnehmer zu informieren, was in den unterschiedlichen Sessions läuft, gibt es eine ständige Kommunikation über Twitter. Weiterhin steht beim Barcamp die Vernetzung im Vordergrund. So dass es nicht nur ein gemeinsames Frühstück, Mittagessen und Abendessen gibt, sondern auch noch jede Menge Zeit zwischendurch, um Ideen-Ping-Pong zu spielen.
…dann klingelt die Konferenzglocke
Die anderen sind begeistert von meinen Ausführungen. Doch dann klingelt die Konferenzglocke, wir kehren zurück in unsere Panels. Leider haben wir über unsere Diskussion vergessen, unsere Visitenkarten auszutauschen. Hoffentlich sehe ich die anderen noch. Bei einem Barcamp könnte ich jetzt kurz auf Twitter schauen und schnell noch alle Kontaktdaten austauschen… oder sie einfach beim Abendessen wiedertreffen. …und schon erwische ich mich dabei, wie ich mit dem Smartphone auf t3n schaue, wann das nächste Barcamp ansteht.
Die Idee und das Konzept des Barcamp Renewables
Genau so ein Veranstaltungskonzept braucht die Erneuerbare Energien Branche, um gemeinsam Zukunftsthemen, Ideen und Projekte zu diskutieren.
Am 1. und 2. September 2012 findet daher das Barcamp Renewables in Kassel bei der SMA Solar Technology AG statt, die als Raumsponsor zur Verfügung steht. Ziel ist es, Vertreter aus Unternehmen, Organisationen, Blogger, Startups, Geeks, Endanwender und Interessierte zusammenzubringen, um eine stärkere Vernetzung in dieser Branche zu erreichen. Dabei kann man sich bereits im Vorfeld über unsere Mixxt-Plattform anmelden und einander kennenlernen.
An den beiden Veranstaltungstagen selbst wird viel Zeit zum gegenseitigen Kennenlernen eingeplant. Wir starten mit einem gemeinsamen Frühstück, einer Vorstellungsrunde und der Sessionplanung. Über den Tag verteilt werden wir verschiedene Möglichkeiten bieten, um sich nicht nur in den Sessions kennenzulernen, sondern auch über gemeinsame Kooperationen oder Projekte zu sprechen.
Finanzierung
Das Barcamp Renewables wird durch verschiedene Sponsoren getragen. Dabei ist z. B. SMA Raumsponsor und das Photovoltaikforum unterstützt das Barcamp als Goldsponsor. Es gibt ein Microsponsoringkonzept, das es ermöglicht, mit kleinen Geldbeträgen das Barcamp zu unterstützen und somit die kostenlose Teilnahme zu ermöglichen.
Teilnahme und Anmeldung
Auf unserer Mixxt-Plattform kann man sich bereits jetzt eintragen, wenn man an einer Teilnahme am Barcamp interessiert ist. Diese Teilnahme ist noch keine direkte Anmeldung. Diese erfolgt erst im August. Hierzu wird es auf der Plattform einen Aufruf geben.
Über unseren Twitterkanal und die Mixxtplattform kann man sich regelmäßig über Neuigkeiten informieren lassen.
Im Kurzkonzept zum Barcamp findet ihr außerdem alles was ihr wissen müsst auf einen Blick.
Wir freuen uns auf spannende Workshops, tolle neue Ideen und hoffen, dass ganz viele nach Kassel kommen. Übrigens: Es findet nicht nur das Barcamp in Kassel statt, sondern auch die dOCUMENTA (13)! Es lohnt sich also doppelt.
Alle Jahre wieder…., aber gibt es einen derartigen Austausch für die dynamische EE-Branche auch zwischendurch online?
Habe kürzlich bei Kontakten über den BEE (Bundesverband erneuerbare Energie) den Eindruck entstehender Verkrustung gewonnen. Wenn man Innovationen zwar begrüßt, aber eine Diskussion bis nach der Wahl aufschiebt, ist das nicht der Zugang zu innovativen Unternehmen, wie ich sie suche, um die Problemlösung der Energiewende vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Bei SMA blieben Kontaktaufnahmen über Anruf(beantworter) oder per email sogar völlig ohne Reaktion.
Hallo Ernst,
vielen Dank für deinen Kommentar.
In der Tat gibt es einen sehr konstruktiven und regen Online-Austausch innerhalb der Branche. Bei Interesse bitte an socialmedia@sma.de schreiben.
Dass Du bei uns keine Reaktion bekommen hast, tut uns sehr leid. Vielleicht können wir es ja jetzt wieder gut machen.
Wir freuen uns über deine E-Mail,
Viele Grüße
Leonie