SMA forscht zum Thema E-Mobilität

Ein Kleinwagen in schwarz-weiß, ein dickes Kabel mit einem überdimensionalen Stecker, der in der Tanköffnung steckt, ein etwa wechselrichtergroßer grauer Kasten und ein PC. Auf den ersten Blick sieht das Ganze ein bisschen nach Tankstelle aus – nur dass es nicht nach Benzin riecht. Damit liege ich gar nicht so falsch: Hier forscht SMA zum Thema Elektromobilität.
Elektrofahrzeuge als Energiespeicher
Auf dem Gelände von SMA befand sich bis vor kurzem der Versuchsaufbau für das Forschungsprojekt INEES (Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen). „Im Grunde geht es bei unserer Forschungsarbeit darum, herauszufinden, ob sich Elektrofahrzeuge mit Akku als Energiespeicher verwenden lassen“, erklärt mir Ralf Andrae, der mit seinen Kollegen das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt betreut. „Ob sich die Fahrzeug-Akkus laden und auch wieder entladen lassen – je nach Bedarf. Wenn das gut funktioniert, können E-Fahrzeuge in Zukunft das öffentliche Stromnetz stützen.“
Wir befinden uns also im Bereich des Energiemanagements: Der Akku eines Elektrofahrzeugs lädt sich auf, wenn der Strom günstig ist. Zum Beispiel wenn die Sonne scheint und die PV-Anlage Strom liefert. Oder nachts, wenn die Nachfrage nicht sehr groß ist. Die Energie aus dem Akku könnte dann künftig in einem Smart Home für das Betreiben des Fernsehers oder der Kaffeemaschine verwendet werden. Aber was genau macht SMA eigentlich bei diesem Projekt?
Ladestation: Verbindung zwischen Auto und Stromnetz
„Um den Speicher des Autos zu laden oder zu entladen braucht man eine Ladestation“, sagt Ralf. „Dafür haben wir einen Wechselrichter entwickelt, eine sogenannte Wallbox“. Sie stellt – wie jede andere Wallbox auch – die Steckverbindung für das Ladekabel des Autos und die Verbindung zum Stromnetz zur Verfügung. Was das wirklich Neue an dem Gerät ist: es ermöglicht bidirektionale Ladevorgänge, also ein Laden und Entladen, und ist für den Einsatz im Haushalt ausgelegt.
Ein wichtiger Schwerpunkt lag dabei auf der Entwicklung der Steuerung: Sie sorgt dafür, dass die Ladestation reibungslos mit dem Server des Energieanbieters Lichtblick und dem Elektroauto von Volkswagen zusammenarbeitet.
Testphase für Testphase näher ans Ziel
„Die Hauptarbeit hatten wir natürlich am Anfang des Projektes – mit der Entwicklung der Ladestation“, erklärt Ralf. Nach der Testphase bei SMA zog der Versuchsaufbau nach Wolfsburg um. Hier wird das Zusammenspiel der SMA Ladestation mit dem Elektrofahrzeug getestet. Ende des Jahres werden dann 20 Testfahrer in Berlin am Flottenversuch teilnehmen. 40 Ladestationen werden dafür im Großraum Berlin aufgestellt – jeweils eine Ladestation am Wohn- und Arbeitsort der Teilnehmer. Am Ende des Projekts wird sich zeigen, ob sich die Nutzung der Speicher in Elektroautos tatsächlich lohnt.
Die Chancen stehen gut: Einerseits könnten die Fahrzeuge einen verbrauchsnahen Stromspeicher signifikanter Größe bilden, der die schwankende Produktion von Wind- und Sonnenenergie ausgleicht und so das Stromnetz stabilisiert. Andererseits würden Fahrzeugbesitzer von der Einbindung in den Strommarkt profitieren. Denn die Energiedienstleistung ist wertvoll und kann dazu beitragen, dass Elektrofahrzeuge schneller erschwinglich und für einen großen Kundenkreis attraktiv werden.
Weitere Infos findet ihr auch in unserer Pressemitteilung
Hi SMA,
gibt es zu dem Thema etwas neues?
Gibt es nun eine Übersicht, welche Wallboxen unterstützt werden?
Wenn ich nun das E-Fahrzeug als ausgelagerten Speicher für Überschüssige PV Energie nutzen könnte, währe das echt genial!
LG Daniel
Hallo Daniel,
dein Kommentar bezieht sich auf einen älteren Beitrag.
Hier im Blog findest du zu diesem Thema aktuelle Artikel.
Zu deiner Frage:
Der SMA EV Charger ist ausgelegt für das unidirektionale AC-Laden des Elektrofahrzeugs nach IEC 61851-1. Das bidirektionale DC-Laden zu Hause kann damit nicht realisiert werden. Aktuell stehen dem vor allem regulatorische Rahmenbedingungen im Weg. Zudem führt die normativ vorgeschriebene galvanische Trennung zu hohen Anschaffungskosten entsprechender Ladelösungen. Die Fahrzeughersteller bieten immer mehr Fahrzeugmodelle mit der Kommunikation gemäß ISO 15118 und stellen damit die Weichen für bidirektionale Anwendungen. SMA beobachtet die Entwicklungen in diesem Bereich mit großem Interesse.
Sonnige Grüße
Christiane
Hallo,
gibt es aktuell eine Übersicht, welche Wallboxen mit dem SHM zusammen arbeiten?
Wird die Wallbox als normaler Verbraucher konfiguriert?
Wie läuft die Kommunikation zwischen Wallbox und SHM (über Lan-Kabel, WLan oder…)?
VG
Dieter
Hallo SMA und Elektrofahrer,
es wäre sehr nützlich, wenn jetzt bei langsam anziehenem Interesse an Elektroautos und immer interessanteren, neuen Modellen, auch SMA andere Wallboxen wie z.B. ie Wallbe-Box oder Keba in den SHM integrieren würde. Ich erwarte das schließlich von einem Marktführer, der bis jetzt ein sehr gutes. modulares Konzept für Solaranlagen für den „Häuslebesitzer“ zu Verfügung stellt.
Ich bin kurz davor, mein PV-System mit Tripower6000 und SHM (Version 1) mit Batterie und Wallbox zu ergänzen.
Aber NUR die Amtron als High-End und High-Price Produkt ist dazu eine nicht sehr befriedigene Lösung.
Also: Auf geht’s. Welche Wallbxen werden demnächst noch vom SHM unterstützt?
Danke SMA.
VG Hermann
Und? Kam zu dem Thema mal was neues?
Hallo Chrischi,
dieses spezielle Projekt wurde nicht weitergeführt. Es half jedoch sich so mit dem Thema vertraut zu machen. Heute geht es immer mehr darum, wie man auch E-Mobilität intelligent an das Energiemanagement anschließen kann.
Viele Grüße
Jennifer
Hallo
Wann wird eine Überschussladung eines E-Auto`s möglich sein?
Anhand der Daten des SHM.
Also Auto laden statt Strom ein zu speisen?
MfG
Karsten Jung
Das würde mich auch mal interessieren!
Kann die Amtron das nun, oder nicht?
Auch hier möchte ich SMA bitten, den Wunsch: maximaler „Eigenverbrauch“ ernst zu nehmen. Der Hersteller E3DC hat für sein 3-phasiges Hauskraftwerk eine Wallbox Typ2 22kW entwickelt, die die Möglichkeit hat, sämtlichen überschüssigen Strom ins eAuto zu laden. Automatsch geregelt, an eine Drehstromdose im Haus und über eine Kommunikationsleitung gesteuert.
„Das Ladegerät misst dabei die Ladeleistung und kennt den Hausverbrauch, sodass eine exakte Priorisierung möglich ist. Zudem kommuniziert es mit dem Elektrofahrzeug und reduziert den Ladestrom so, dass die Fahrzeugbatterie fast ausschließlich Eigenstrom aufnimmt.“ Quelle: e3dc.com
Liebe SMA’ler ich liebe eure Produkte. Könnt Ihr so etwas nicht auch ?
Gruß
Alexander
Hallo Alexander,
danke für den Kommentar. Bisher hatten wir ein Datenaustauschprotokoll mit den Ladesäulen von Schletter und Mennecke, allerdings noch im Erprobungsstadium. Mit der neuen Firmware des Sunny Home Managers, die im August/September 2015 herauskommt, wird die lastvariable Steuerung dann aber markttauglich. Mit den E3DC Ladesäulen wird das dann zwar noch nicht direkt funktionieren, aber wie gesagt mit Mennecke und Schletter. Ich denke, alle Hersteller warten aktuell noch auf den EEBus-Standard, damit die Systeme endlich vernetzbar werden.
Viele Grüße
Leonie
Sehr geehrter Herr Jung,
ich bin zufällig auf Ihren Chat gestoßen und weis auch nicht ob Sie bereits eine Lösung haben.
Wir haben eine Software für den EM entwickelt welches Ihnen ermöglicht den PV-Überschuß in Ihr Fahrzeug zu laden. Wir haben bereits alle gängigen Elektroautohersteller getestet, je nach Fahrzeug sind hier die Ergebnisse unterschiedlich. Generell gilt es aber zu sagen das die Steuerung optimal funktioniert. Als Beispiel; mit meinem i3 habe ich bei 19.5000km noch keine 10 Euero aus dem Stromnetz bezogen.
Des weiteren besteht auch die Möglichkeit ein danamisches Lastmanagment zwischen mehreren Ladesockets zu realisieren. Wenn SIe bereits ein Speichersystem von SMA besitzen mit Energymeter besitzen können Sie dieen EM auch gleich mit verwenden.
MfG
Hardy Barth
Hallo SMA,
der Mitsubishi Outlander soll nach Aussage des Herstellers für bidirektionale Ladevorgänge ausgerüstet sein. Habt ihr den mal mit eurer intelligenten Wallbox getestet? Wir haben eine PV Anlage mit WR von SMA und würden ein E-Auto, wenn wir denn eins kaufen würden, gern als Speicher für das Haus nutzen. Würde das heute schon gehen?
Gruß, Ludger.
Hallo an alle,
da ich ebenfalls eine Kombination aus SMA-Komponenten und E-Golf besitze, interresiert mich dieses Thema natürlich sehr. Bitte veröffentlichen Sie möglichst viele Informationen zum Verlauf dieses Projektes. Eine Frage fiel mir sofort dazu ein: Mußte an dem E-Golf noch Modifikationen vorgenommen werden oder funktioniert das sofort? Mit freundlichen Grüßen.
Hallo digger,
im Rahmen des Forschungsprojektes wurde ein e-Up verwendet. Dieser wurde von VW leicht modifiziert, um eine Rückspeisung der Energie über unsere Wallbox zu ermöglichen. Mit Serienkomponenten ist dies leider noch nicht möglich.
Sonnige Grüße,
Christian
SEHR GUT FORMULIERT DAS INTERESSIERT MICH JETZT ABER AUCH WIRKLICH!